Kooperation
Um das vielschichtige Ursachengeflecht zu erfassen und um die Kinder und Jugendlichen in schulischer Hinsicht unterstützen zu können, sind wir auf einen Informationsaustausch mit den am Genesungsprozess Beteiligten angewiesen.
„Wir sind nur so stark, wie wir vereint sind und so schwach, wie wir getrennt sind.“
– Dumbledore
Pflege- und Erziehungsdienst (PED)
Ein intensiver Informationsaustausch findet zwischen uns und unserem Hauptansprechpartner, dem PED, täglich statt. Dieser ist besonders wichtig, da es auf den Stationen tagesaktuelle Informationen geben kann. Wir klären ab, ob Schüler:innen Stationsunterricht benötigen und planen diesen gemeinsam. Des Weitern tauschen wir uns mit den Stationsteams, bzw. mit den jeweiligen Bezugsbetreuer:innen regelmäßig über die Entwicklung der Schüler:innen aus. Gerade wenn es im Unterricht Auffälligkeiten oder Probleme gibt, ist ein schnelle unkomplizierte telefonische Rückmeldung besonders wichtig. Diese enge Zusammenarbeit schätzen wir besonders. Daneben haben wir die Möglichkeit Eintragungen im Krankenhausinformationssystem (KIS) vorzunehmen und selbst Informationen zu entnehmen. Sollte dieser Austausch mal nicht ausreichen, so nehmen wir an den Teamsitzungen der Stationen teil.
Ärztliches/Therapeutisches Team
In der Zusammenarbeit mit Ärzt:innen, Psycholog:innnen und Therapeut:innen des Hauses kommt der beobachtenden und beschreibenden Arbeit in der Schule eine wesentliche Bedeutung zu. Deshalb findet bei Bedarf ein interdisziplinärer Austausch zwischen uns und dem Fachpersonal der Klinik statt. Hierbei kommt gerade neben dem telefonischen Kontakt auch der Austausch per Mail oder über Eintragungen im KIS zum Tragen. Hier bietet sich die Möglichkeit, schulische und erzieherische Probleme, aber auch Besonderheiten des Krankheitsbildes zu besprechen, diesbezüglich Absprachen und weiterführende Maßnahmen (bspw. Medikation) einzuleiten und nachfolgend die Wirksamkeit der eingeleiteten Vorgehensweisen zu evaluieren, um ggf. Änderungen des pädagogischen Konzepts, ggf. in Form von individuellen Stundenplänen, abzustimmen. Es soll hiermit gewährleistet sein, dass die Schüler:innen ganzheitlich gefördert und gefordert werden.
Wir sehen uns als stete Kooperationspartner zwischen den Stammschulen, dem therapeutischen Team und auch den Sorgeberechtigten, sei es zum Beispiel in Bezug auf das Mitschreiben von Klausuren und Klassenarbeiten sowie deren Bewertbarkeit. Darüber hinaus beraten wir Ärzt:innen und Therapeut:innen hinsichtlich der weiteren Schullaufbahngestaltung der Schüler:innen.
Stammschule
Während der Beschulung an unserer Schule werden die Schüler:innen der Klinikschule weiterhin in den Akten ihrer Stammschule geführt und gehören diesen Schulen nach wie vor an. Durch den Kontakt mit den Stammschulen ergibt sich ein Informationsaustausch über das Verhalten, das Leistungsvermögen der Schüler:innen und den aktuellen Unterrichtsinhalten.
Wesentliche Punkte bei der Kontaktaufnahme mit den Stammschulen sind:
- Die Versorgung unserer Schule mit Arbeitsmaterialien durch die Stammschule für einzelne Schüler:innen geschieht auf sehr individuellen Wegen (Fax, Post, Mail und dig. Lernplattformen). Diese Vernetzung bietet beiden Seiten die Möglichkeit einen Einblick über den aktuellen Wissensstand (Schüler:in – Lerngruppe Stammschule) zu erlangen.
- Austausch von Unterrichtsbeobachtungen zum Sozial- und Lernverhalten der Schüler:innen unter veränderten Rahmenbedingungen.
- Austausch bestehender Fördedrpläne bei einem vorhandenen Förderschwerpunkt.
- Sobald aus medizinischer Sicht keine Bedenken bestehen, lassen wir uns die Klausuren, Tests und Klassenarbeiten der Stammschule übermitteln, um sie dann nach-, bzw. mitschreiben zu lassen. Die Klausuren, Tests oder Klassenarbeiten werden unmittelbar nach Fertigstellung an die Stammschule geschickt, dort korrigiert und benotet.
- Nach Beendigung des Klinikaufenthaltes wird die Stammschule durch einen Bericht über die erarbeiteten Lerninhalte sowie über die Ausgangslage, Zielsetzung, Verlauf und Perspektive informiert. Ggf. wird dieser durch Vorschlagsnoten ergänzt. Es erfolgt eine Beratung der Kolleg:innen der Stammschulen, sofern schulische Fördermaßnahmen in unserer Schule erfolgreich waren, welche sich möglicherweise auch in einem größeren Klassensystem umsetzen lassen.
Weiterhin gehört zu den Aufgaben unserer Schule, die Lehrer:innen der Stammschulen auf die Reintegration der Schüler:innen vorzubereiten, da die Kolleg:innen den Schüler:innen nach der Rückkehr aus der Klinik oft mit Ängsten und Unsicherheit gegenübertreten.
Wohngruppen
Von den drei Wohngruppen auf dem Gelände der Haardklinik werden regelmäßig Schüler:innen in unserer Schule beschult bis für sie eine neue Stammschule in den Nachbarstädten gefunden wird. Auch hier ist ein regelmäßiger Austausch über die Entwicklung der Jugendlichen sehr wichtig. Dies geschieht wie bei dem PED meist telefonisch, aber gerade, wenn es um die Reintegration der Schüler:innen ins reguläre Schulsystem geht, findet eine ausführliche Beratung hinsichtlich der Schullaufbahn statt.
Sorgeberechtigten
Ist es von den Sorgeberechtigten gewünscht, so stehen wir auch ihnen jederzeit für Rückfragen zur Verfügung und stellen unsere Arbeit und Vorgehensweisen vor. Häufig ist es den Sorgeberechtigten ein Anliegen zu erfahren, wie die Arbeit an den Unterrichtsinhalten der Stammschulen gelingt, oder aber die zu bearbeitende Stoffmenge sowie das Schreiben von Klausuren und Klassenarbeiten abzusprechen. Wir stehen den Sorgeberechtigten aber auch gerne beratend bei der Planung der weiteren Schullaufbahn zur Seite.
Nach Absprache ist es auch möglich Hospitationen während des Unterrichts durchzuführen.
Betriebsleitung
Gerade bei größeren Entscheidungen ist die Betriebsleitung der Klinik jederzeit ansprechbar. Es werden beispielsweise Terminabsprachen getroffen und über Veränderungen des jeweiligen Bereichs informiert. Unsere Schulleitung nimmt regelmäßig an den Betriebssitzungen der Klinik teil. Des Weiteren gehören Vertreter:innen der Klinik unserer Schulkonferenz an. Diese findet zweimal im Jahr statt.
Sozialpädagogen
Gerade bei besonderen schulischen Situationen, in denen beispielsweise ein Antrag (I-Helfer, Gutachten nach AO-SF) gestellt werden muss, arbeiten wir mit den Sozialpädagog:innen der Stationen eng zusammen und unterstützen uns gegenseitig. Dabei beraten wir hinsichtlich der Schullaufbahn und geben Rückmeldung bzgl. der schulischen Leistungen.